Gedanken zu den Feiertagen


In Spanien sind die Feiern zu Weihnachten längst nicht so groß und so „besinnlich“ wie bei uns. Man trifft sich mit Freunden und/oder Familie, isst zusammen und hat Spaß. Der große Geschenketag für die Kinder ist der Tag der heiligen 3 Könige am 6. Januar. Am Vorabend läuft ein Umzug, ähnlich wie Karneval, durch die Straßen. Die Könige werfen Bonbons und kleine Geschenke für die zuschauenden Kinder in die Menge, dazwischen zeigen Kinder in Tanzgruppen ihr Können.
Ich war hier in verschiedenen Kirchen, in denen nur Maria am Altar zu sehen ist oder eine Heilige. Die weise, loslassende, mitfühlende Mutter … für mich eine Figur, die mich viel mehr inspiriert als der gequälte Jesus am Kreuz! Die weiblichen Figurinen sind in kostbare Gewänder gekleidet, und Blumen schmücken ihren Sockel. Hier werden für mich die Schönheit, das Mitgefühl, die Mildtätigkeit, die Weisheit am Altar gezeigt … und nicht das Leiden angebetet.
Warum hängen in so vielen Kirchen immer wieder die fast sadistische Darstellung von Jesus am Kreuz? Wieso stellt die Kirche den Leidenden, den gequälten, den Toten am Altar aus? Wozu soll das inspirieren? Warum zeigt sie nicht den Revolutionär, der die Händler aus dem Tempel vertrieb? Oder den Heiler von Blinden und Sterbenden, den einfühlsamen, der eine Steinigung verhindert, den Sprachgewaltigen der Bergpredigt, den Toleranten, der mit Zöllnern und Huren an einem Tisch sitzt? Warum dieses grausige Ende? Dient es nur der Unterdrückung? Warum dann immer noch?

Ein Gedanke zu “Gedanken zu den Feiertagen

  1. Ich könnte nicht mehr zustimmen. Und ja, ich glaube es geht noch immer um Unterdrückung bzw. Angst schüren, dessen bedienen sich unsere Politiker ja auch gern.
    Die Kirche hat doch schon längst den Anschluss und die Modernisierung verpasst.

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